Dachfonds – einfach erklärt
Definition: Was ist ein Dachfonds?
Ein Dachfonds ist ein Investmentfonds, der nicht direkt in einzelne Aktien oder Anleihen investiert, sondern in andere Fonds. Diese Struktur wird auch als Fonds-in-Fonds-Prinzip bezeichnet. Der Dachfonds bündelt mehrere sogenannte Zielfonds in einem Produkt – das sorgt für eine besonders breite Streuung des Kapitals.
Ziel: Diversifikation und Risikostreuung
Durch die Investition in verschiedene Fonds wird das Risiko doppelt gestreut – nicht nur auf viele Unternehmen und Branchen, sondern auch auf unterschiedliche Fondsmanager:innen, Strategien und Anlageklassen. Ein Dachfonds kann beispielsweise Anteile an einem Aktienfonds, einem Anleihenfonds und einem Immobilienfonds halten – alles innerhalb eines Produkts.
Welche Vorteile bietet ein Dachfonds?
Ein wesentlicher Vorteil liegt in der breiten Diversifikation. Anleger:innen investieren mit nur einem Produkt indirekt in Hunderte oder sogar Tausende Einzeltitel, was das Risiko einzelner Ausreißer deutlich verringern kann. Hinzu kommt das professionelle Management. Sowohl der Dachfonds selbst als auch die enthaltenen Zielfonds werden von Expert:innen aktiv betreut, wodurch auf Marktveränderungen flexibel reagiert werden kann. Für viele Anleger:innen besonders attraktiv ist der hohe Komfort. Mit einem einzigen Produkt lässt sich eine breit gestreute Anlagestrategie umsetzen, ohne sich selbst um die Auswahl und laufende Überwachung kümmern zu müssen. Außerdem kann durch die Mischung verschiedener Fondsarten ein gewisser Risikoausgleich innerhalb des Portfolios erreicht werden.
Wo liegen die Nachteile?
Trotz der Vorteile bringt ein Dachfonds auch einige Nachteile mit sich. An erster Stelle ist hier die doppelte Kostenstruktur zu nennen. Es fallen Gebühren sowohl auf Ebene des Dachfonds als auch auf Ebene der Zielfonds an. Diese Gesamtkostenquote kann die Rendite schmälern, insbesondere im Vergleich zu kostengünstigen ETFs. Ein weiterer Kritikpunkt ist die geringere Transparenz. Für Anleger:innen ist oft nicht genau ersichtlich, welche Titel in den Zielfonds enthalten sind, wodurch es schwerer fällt, die genaue Anlagestruktur zu beurteilen. Zudem gibt man mit einem Dachfonds viel Kontrolle ab. Die Auswahl der Zielfonds, die Gewichtung und das Rebalancing liegen vollständig in der Hand des Fondsmanagements. Wer hier lieber selbst aktiv entscheidet, wird mit dieser Struktur möglicherweise nicht glücklich.
Für wen eignet sich ein Dachfonds?
Dachfonds richten sich in erster Linie an Anleger:innen, die wenig Zeit oder Erfahrung mit der Auswahl einzelner Fonds haben, aber dennoch breit gestreut investieren möchten. Auch für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge oder das Sparen für Kinder kann ein Dachfonds eine praktische Lösung sein. Es gibt sowohl klassisch aktiv gemanagte Varianten als auch Mischformen, die auch ETFs beinhalten. Wichtig bei der Auswahl sind neben der Anlagestrategie vor allem die Gesamtkostenquote und die steuerliche Behandlung.
Steuerliche Aspekte in Österreich
Dachfonds unterliegen in Österreich der Kapitalertragsteuer (KESt). Handelt es sich um einen steuereinfachen Fonds, also einen Fonds mit automatischer KESt-Abfuhr über eine österreichische Depotbank, entsteht kein zusätzlicher Aufwand bei der Steuererklärung. Bei ausländischen Fonds ohne automatische KESt-Abfuhr kann es hingegen komplizierter werden, da Anleger:innen selbst für die korrekte Besteuerung verantwortlich sind.
Fazit: Lohnt sich ein Dachfonds?
Ein Dachfonds kann eine komfortable Möglichkeit darstellen, breit gestreut in verschiedene Märkte zu investieren, ohne sich selbst intensiv mit der Auswahl einzelner Fonds beschäftigen zu müssen. Wer jedoch besonders kosteneffizient investieren oder die volle Kontrolle über die eigenen Anlageentscheidungen behalten möchte, ist mit einer gezielten Auswahl einzelner ETFs oder Fonds oft besser beraten. In jedem Fall gilt: Nur wer versteht, worin investiert wird, kann fundierte Entscheidungen treffen.
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